Stromanbieter wechseln auch mit negativem Schufa-Eintrag

Die bekannte Auskunftei Schufa speichert von Verbrauchern Daten, auf deren Basis sie die Bonität beurteilt. Viele Unternehmen greifen auf diese Bewertungen zu, um ihr finanzielles Risiko vor einem Vertragsabschluss einzuschätzen. Das gilt insbesondere für Firmen, die längerfristige Verträge anbieten. Das Paradebeispiel sind Stromversorger. Ein schlechter Schufa-Score behindert das Vereinbaren eines Stromvertrags. Als Betroffener sollten Sie nicht verzweifeln und sich mit dem teuren Basistarif des Grundversorgers begnügen: Es bestehen gute Chancen auf einen günstigen Stromtarif.
Stromanbieter wechseln auch mit negativem Schufa-Eintrag
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Darum stellt ein negativer Schufa-Eintrag ein Hindernis dar

Die Abfrage der Schufa-Datei gehört bei Stromversorgern zum Standard. Sie wollen sich vergewissern, mit welcher Wahrscheinlichkeit Verbraucher künftig Rechnungen bezahlen. Sogenannte negative Schufa-Einträge sind häufig ein Ausschlussgrund, die Unternehmen verweigern einen Stromvertrag. Diese negativen Einträge beruhen auf Zahlungsverfehlungen in der Vergangenheit, Stromfirmen, Onlineshops und andere melden diese an die Schufa.

Je heftiger die Zahlungsverfehlung ist, desto stärker beeinträchtigt sie die Bonität. Als besonders gravierend erweist sich ein Zahlungsversäumnis, bei dem Gläubiger juristische Schritte wie eine Zwangsvollstreckung einleiten. Diese Verfehlungen verbleiben für mehrere Jahre in der Schufa-Datei und führen bei der Suche nach einem preiswerten Stromtarif zu Problemen.

Grundversorger teuer: Stromanbieterwechsel lohnt sich

Keine Angst: Strom erhalten Sie immer, auch bei einer sehr geringen Kreditwürdigkeit. Der Staat verpflichtet die lokalen Grundversorger, jeden Verbraucher unabhängig von der Bonität mit Strom zu beliefern. Erst ab 100 Euro Schulden beim jeweiligen Grundversorger darf das Unternehmen die Stromlieferung kappen, bis die Rechnung beglichen ist.

Die Basistarife der Grundversorger zeichnen sich jedoch deutschlandweit durch überdurchschnittliche Kosten aus, als Kunde tragen sie eine unnötig hohe finanzielle Last. Vergleichen Sie deshalb die örtlich verfügbaren Tarife und recherchieren Sie Anbieter, die bei einer schlechten Bonität einen Vertrag mit Ihnen abschließen.

Unterschiedliche Bewertungen der Bonität: Fragen kostet nichts!

Beachten Sie dabei: Lassen Sie sich von einem negativen Schufa-Eintrag nicht abschrecken! Das bedeutet nicht, dass Sie bei allen Stromversorgern mit einer Ablehnung rechnen müssen. Die Dienstleister legen voneinander abweichende Maßstäbe an. Die einen Firmen lehnen bei minimalen Zahlungsverfehlungen in der Schufa-Datei einen Antrag auf Strombezug ab, die anderen zeigen sich liberal. Versuchen Sie es bei solchen kleineren Zahlungsversäumnissen einfach, stellen Sie nach einer Ablehnung bei einem anderen Unternehmen einen Antrag.

Ein Beispiel, bei dem Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit Erfolg haben: Sie haben eine Rechnung erst im Inkassoverfahren bezahlt, zu juristischen Schritten ist es nicht gekommen. In diesem Fall findet sich ein Versorger, der Sie mit Strom beliefert. Anders sieht es bei offenen Zwangsvollstreckungen aus. Doch auch hier gibt es die Möglichkeit auf günstigen Strom.

Tarife mit Kaution oder Vorauszahlung als Alternativen

Das trifft auf Stromtarife zu, bei denen Sie den Unternehmen Sicherheit bieten. Bei diesen Versorgern überweisen Sie entweder eine Kaution oder Sie bezahlen den Strom ähnlich wie bei einem Prepaid-Handyvertrag im Voraus. Ob Kaution oder Vorauszahlung: In der Regel verlangen die Dienstleister eine Summe, welche die Stromkosten für drei bis zwölf Monate abdeckt.

Wählen Sie einen Stromtarif mit Kaution oder Vorkasse aber mit Bedacht, informieren Sie sich über den wirtschaftlichen Zustand des Unternehmens. Sollte es während der Vertragslaufzeit Insolvenz anmelden, werden Sie Ihre Kaution oder Ihre Vorauszahlung nicht zurückerhalten. In den letzten Jahren gab es mehrere spektakuläre Fälle, bei denen Verbraucher ihr Geld verloren haben.